Die Erstbesteigung der Ahornspitze 1840
Der Beginn des Alpinismus im Zillertal
Am 1. September 1840 erreichte Peter Carl Thurwieser als erster dokumentierter „Alpintourist“ des Zillertals den Gipfel der Ahornspitze.
Mit ihm machten sich eine kleine, aber entschlossene Gruppe auf den Weg: der erfahrene Senner Joseph Eberharter, barfüßig und einfach gekleidet, der Hilfspriester Martin Seisl, der Lehrer Josef Thaler, der Vikar Josef Weinold sowie der Träger Vitus Kreidl aus Brandberg. Nach einer Nacht im Heu der Mittellägerhütte und einem kräftigenden Frühstück aus Rahmmus und Milch begann der Aufstieg.

Im oberen Bereich, wo Felstrümmer und eisige Schneeflecken den Weg erschwerten, zeigte sich die Erfahrung Eberharters: Barfuß stapfte er über grobes Gestein und harten Firnschnee voran, während Thurwieser die letzten steilen Meter im Zickzack bewältigte – die clevere Taktik für einen sicheren Aufstieg, die später in der Besteigungsgeschichte besonders hervorgehoben wurde.
Oben angekommen, öffnete sich ein atemberaubender Blick über die Zillertaler Alpen: die weißen Berggruppen leuchteten im klaren Sonnenlicht, der Himmel strahlte reinblau, und die Gruppe konnte den Lohn ihrer Mühen in vollen Zügen genießen. Was als wissenschaftlicher Auftrag begann, hatte sich zu einem echten alpinistischen Abenteuer entwickelt – einer ersten touristischen Besteigung, die der Ahornspitze eine Alleinstellung gab und in die Geschichte der Zillertaler Alpen eintrug.