Prof. Dr. Ferdinand Löwl 1856 – 1908
Verfasser von „Aus dem Zillerthaler Hochgebirge“
1906, bei seinem 30-jährigen Jubiläum im Zillertal, wurde Löwl von den Einheimischen freudig und herzlich empfangen. Diese ehrliche Begrüßung spiegelte die tiefe Verbundenheit der Zillertaler mit ihm wider. Auch Löwl selbst fühlte sich dem Tal eng verbunden: „Jede Almhütte, jeder Steig, jedes Thal und jeder Gipfel verknüpfe ich mit schönsten Erinnerungen.“

Sein starkes Interesse an Geografie führte den tschechischen Studenten 1876 erstmals ins damals kaum besuchte Zillertal. Drei Sommer lang durchstreifte er die Berge voller Begeisterung, lernte Landessitten und Ortsnamen kennen und entwickelte sich zu einem geübten Bergsteiger. Begleitet wurde er von Älplern, Hirten und Jägern, bei Sennern war er ein gern gesehener Gast. Gemeinsam bestiegen sie Gipfel wie Olperer, Greiner, Riffler und Schrammacher und erkundeten entlegene Täler.
1877 veröffentlichte Löwl erste Skizzen über seine Erlebnisse in Alpenfreund, die 1878 in das Buch „Aus dem Zillerthaler Hochgebirge“ mündeten. Dieses Werk gilt als Kleinod der Alpinliteratur: Es beschreibt sachkundig die noch weitgehend unentdeckten Schönheiten des Zillertals und machte die Region in ganz Mitteleuropa bekannt. Bergsteiger und Alpenvereine richteten ihre Aufmerksamkeit nun auf das Zillertal, erste Schutzhütten entstanden.
Am 1. Mai 1908 verunglückte Löwl bei einer Bergtour am Gaisberg bei Salzburg tödlich. Die Zillertaler bewahrten sein Andenken, und Czernowitzer Studenten ehrten ihren Lehrer mit einer Gedenktafel. Noch heute bleibt Ferdinand Löwl untrennbar mit den Zillertaler Bergen verbunden.