Zillertaler Bergführer
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David Fankhauser – Rosshag 1852 – 1923

Zillertaler Bergführer, Gastronom und Hüttenwirt

„Am 18. Juli bestiegen wir mit David Fankhauser die Löffelspitze bei schlechtem Wetter auf neuem Wege. David bewährte sich als sehr schneidig, unternehmungslustig und zuverlässig.“
– August Böhm, Otto und Emil Zsigmondy, Ginzling, 1879

Mitte des 19. Jahrhunderts wurden alpine Vereine gegründet, um die Berge systematisch zu erschließen. Bergführer wie David Fankhauser spielten eine zentrale Rolle: 1865 erlaubte das k.k. Staatsministerium, dass Bergführen als selbstständige Tätigkeit ausgeübt werden konnte. Fankhauser und Johannes „Honis“ Hörhager wurden so die ersten konzessionierten Bergführer im Zillertal.

Bergführer

David Fankhauser erkannte das wachsende Interesse am Bergtourismus und baute die ehemalige Aste Rosshag zu einem modernen Gästehaus aus – mit Schlafmöglichkeiten, Zimmerservice und elektrischem Licht. Seine Schwester Kathl führte die renommierte Küche. Dank der Verbindung zu den Alpenvereinssektionen Berlin und Prag sowie zu prominenten Gästen wie Prof. Löwl und den Zsigmondy-Brüdern erwarb sich Fankhauser große Bekanntheit und machte Ginzling zum bekannten Bergsteigerdorf.

Eintrag im Bergführerbuch 1877:
„David Fankhauser ist der beste Dornauberger Führer und braucht den Vergleich mit den tüchtigsten Führern anderer Täler nicht zu scheuen.“

Gastronom und Hüttenwirt

Fankhausers Erfahrung und unternehmerisches Geschick machten ihn zu einem zentralen Ansprechpartner für die alpine Erschließung im hinteren Zillertal. Der Gasthof Rosshag wurde zur Drehscheibe des alpinen Gästeaufkommens. 1879 war er auch am Bau der Berliner Hütte beteiligt, die ab 1882 von ihm und seiner Schwester Kathl betrieben wurde. David leitete die Berliner Hütte bis 1922.

Obwohl er in touristischen Fragen sehr umsichtig war, investierte er sein Vermögen in kaiserliche Kriegsanleihen, deren Erfolg nicht mit seinen Leistungen in den Bergen mithalten konnte.

#365 Tage Freude am Berg