Zillertaler Bergführer
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Gründung des Zillertaler Bergführervereins 1897

Die Geschichte des Bergführerwesens im Zillertal

Die Geschichte des Bergführerwesens im Zillertal ist geprägt von Pioniergeist, Menschlichkeit und Solidarität. Bereits im 18. Jahrhundert erkannte Pfarrer Franz Senn aus dem Ötztal, wie wichtig ortskundige Begleitung in den Alpen war. Sein Gedanke, Städter sicher durch die Berge zu führen und gleichzeitig die einheimische Bevölkerung zu fördern, legte den Grundstein für den organisierten alpinen Tourismus und die Gründung alpiner Vereine – zuerst in Wien 1862, später in München 1869.

Im Zillertal waren Mitte des 19. Jahrhunderts rund 20 Bergführer aktiv, die Gäste zuverlässig durch die Täler und Gipfel begleiteten. Die zunehmende Popularität des Alpentourismus und die Organisation des Bergführerwesens führten 1871 zur Gründung der OeAV-Sektion Zillertal. 1897 schließlich entstand der „Zillerthaler Führer-Unterstützungs-Verein“, der Bergführer, die unverschuldet in Not geraten waren – durch Krankheit, Unfall oder Alter – und deren Familien unterstützte. Damit schufen die ersten Mitglieder ein frühes, solidarisches Modell, das einem modernen Versicherungssystem vergleichbar ist.

Die Zillertaler Bergführer waren nicht nur Führer, sondern auch Baumeister, Wegbereiter und Botschafter des alpinen Lebens. Sie arbeiteten eng mit Sektionen wie Berlin, Greiz und Prag zusammen, betreuten Hütten, halfen beim Wegebau und trugen so zur Entwicklung des Tourismus in der Region bei. Trotz kurzer Sommersaisonen war ihr Einsatz geprägt von Professionalität, Menschlichkeit und kameradschaftlichem Zusammenhalt.

Anders als andere Bergführervereine, die oft wirtschaftliche Interessen verfolgten, stand im Zillertal der Gedanke der gegenseitigen Unterstützung im Mittelpunkt. Die Gründung des Vereins im Jahr 1897 ist ein Zeugnis alpiner Solidarität, die bis heute nachklingt und den Zillertaler Bergführern ihren besonderen Platz in der Geschichte sichert.

#365 Tage Freude am Berg